Gewinn und Verlust

Wenn wir einen Menschen verlieren, gibt es verschiedene Stufen der Trauer. Wenn man die ersten Stufen des Schocks, der akuten Trauer, Wut und Verzweiflung durchlebt hat, kommt der Punkt wo man realisiert. Realisiert, dass der Mensch nicht mehr wieder kommt. 
Ich empfinde das als den härtesten Teil. Weil das die Stufe ist, in der man anfängt wirklich zu vermissen. Und weil es die Stufe ist, auf der man bleibt. Sie dauert an, bis man selbst nicht mehr da ist. 
Die Lücke im Herzen wird immer bleiben. Es wird immer wieder ein Auslöser für Heulkrämpfe sein.

Manchmal verliert man Menschen aber auch, obwohl sie noch da sind. Aus Nichtigkeiten. Aus falschem Stolz. 

Ich habe diesen Menschen in meinem Leben, den ich zu oft, aus unwichtigen Gründen verloren hab. Bislang haben wir den Weg zueinander immer wieder gefunden. Auch wenn ich mir beim letzten Mal wirklich nicht sicher war. Anderthalb Tage habe ich nichts gegessen, einen Tag nur geweint. Ich wollte mir ein Leben ohne diesen Menschen nicht vorstellen.
Es ging nicht darum, ob Gefühle im Spiel sind oder nicht. Es ging mir rein um ihn.

Ich weiß zu schätzen, dass er da ist, auch wenn es oft schwer ist mit mir. Mit uns. Aber das was wir haben, ist so viel wert, dass es sich lohnt.

Manchmal kann ein Verlust auch ein Gewinn sein. Da es uns den Wert der Dinge und Menschen in unserem Leben erst bewusst macht.

Mein größter Verlust dieses Jahr, ist meine geliebte Oma, die ich immer noch lächelnd neben mir sitzen sehe. Sie wird nicht wieder kommen. Niemals.


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